(c) www.bundestag.deAm 23. September fand im Familienausschuss des Deutschen Bundestages eine öffentliche Anhörung statt zu einem Antrag der Union auf Neuregelung der Prostitutionsgesetzgebung. Unsere Landesvorsitzende Dr. Brigitte Schmid-Hagenmeyer sprach als dort Sachverständige nicht nur von den enormen körperlichen und psychischen Schäden, die die meisten Frauen* in der Prostitution erleiden. Sie konnte dort auch unsere gleichstellungspolitische Haltung vertreten, dass ein Sexkaufverbot für mehr Gewaltschutz und mehr Gleichstellung für alle Frauen* in Deutschland von großer Bedeutung ist. Denn Sexkäufer haben nicht nur ein herabsetzendes Frauenbild und neigen zu mehr sexuellen Belästigung und mehr sexuellen Übergriffen.
Mit der Legalisierung von Sexkauf signalisiert unsere Gesellschaft Jungen und Männern aktuell auch, dass Männer das Recht haben, eine Frau* für ihre Triebabfuhr (gegen Bezahlung) sexuell zu benutzen, obwohl sie diesen sexuellen Kontakt an sich eigentlich gar nicht möchte. Mädchen und Frauen wird dagegen signalisiert, dass die Körper von Frauen* Objekte sind, die benutzt werden dürfen, um die männliche Nachfrage nach Sex zu befriedigen. Diese Signale entspringen unserer langen patriarchalen Kultur in der Sexualität und führen diese verstärkend fort. Gerade vor dem Hintergrund stark gestiegener partnerschaftlicher Gewalt und der Sozialisierung von Jugendlichen mit Gewaltpornografie brauchen wir dringend in unserer Gesellschaft normative Klarheit auch in der gesetzlichen Regelung von Prostitution: Keinen Sex ohne Konsens.
Die Programme zu Prävention und antisexistischer Bildung sind ein wichtiger Bestandteil des Nordischen Modells und wirken den patriarchalen Geschlechterrollenstereotypen und der geschlechts-spezifischen Gewalt gegen alle Mädchen und Frauen* auf Dauer entgegen. Die französischen Frauen z.B. sind uns hier seit Jahren weit voraus mit ihrer Klarheit: Solange es irgendeine Gewalt gegen Frauen* legal ist, wird das keine Gleichstellung in unserem Land geben!
Hier der Link zur öffentlichen Anhörung am 23. September:
https://www.bundestag.de/ausschuesse/a13_familie/Anhoerungen/1014382-1014382